Curriculum

Die Fortbildung "Qualifiziert fürs Quartier" besteht aus verschiedenen Bausteinen und Modulen: Präsenzzeiten wechseln sich dabei mit Selbstlernphasen und Reflexions- und Beratungssettings ab. Ein Schwerpunkt während des Selbststudiums ist das begleitete Praxisprojekt, das jeder Teilnehmende durchführt.

 

Modul 1 - Ouvertüre

Kennnummer: 1/8
Work Load: 24 h
Präsenzzeit: 24 h (3 Tage), Selbststudium: 0 h

Lehrformen:
Seminar, Vor- und Nachbereitung, Studienleistung

Handlungsziel:
Nach Abschluss der Ouvertüre sind die Teilnehmenden in der Lage, das im Modul gelernte Handlungswissen in der eigenen Praxis anzuwenden und zu evaluieren. Die Ouvertüre dient der Bildung einer Lerngruppe, dem Kennenlernen der Kursleitung und Teilnehmenden sowie der Arbeitsweise. Erste zentrale Methoden werden ein- und durchgeführt sowie reflektiert.

Berufliche Handlungskompetenz

  • Fachkompetenz: Theoretische Grundlagen und Methoden sowie deren Umsetzung in der Praxis sind verstanden.
  • Methodenkompetenz: Die dargestellten Methoden Projektmanagement und Stadtteilerkundung sind verstanden und ausprobiert und sind mit den Anforderungen der eigenen Praxis verschränkt.
  • Soziale Kompetenz: Die Ouvertüre versetzt die Teilnehmenden in die Lage (zusammen mit der Kursleitung und den Fachinhalten) ein Lernklima herzustellen, das die soziale Realität ihrer Einrichtung spiegelt.
  • Personale Kompetenz: Jede/r Teilnehmende ist motiviert, das neu erworbene Wissen des Moduls in der eigenen Praxis anzuwenden und im Rahmen der kollegialen Beratung zu reflektieren.


Inhalte:
Theorie und Praxis einer Stadtteilerkundung, Projektmanagement und Umsetzung, Arbeitsformen und Vereinbarungen für die Zusammenarbeit, Ein- und Ausstiegsmethoden, Gruppenbildungsmethoden, Problemorientiertes Lernen, Emotionales Lernen, Kooperatives Lernen.
Literatur:
Charta der Rechte hilfe- und pflegebedürftiger Menschen, Behindertenrechtskonvention, Leipzig Charta zur nachhaltigen europäischen Stadt.

 

Modul 2 - Sozialraumorientierung

Kennnummer: 2/8
Work Load: 54 h
Präsenzzeit: 32 h (4 Tage), Selbststudium: 22 h

Lehrformen:
Seminar, Vor- und Nachbereitung, Studienleistung

Handlungsziel:
Auf der Grundlage einer Sozialraumanalyse ist ein eigenes
lokales Netzwerk konzipiert.

Berufliche Handlungskompetenz:

  • Fachkompetenz: Theoretische Grundlagen der Sozialraumorientierung und Vernetzungsarbeit sowie deren Methoden sind verstanden.
  • Methodenkompetenz: Eine Sozialraum- und Netzwerkanalyse sind verstanden und ausprobiert und mit den Anforderungen der eigenen Praxis verschränkt.
  • Soziale Kompetenz: Die Teilnehmenden verfügen über kommunikative und moderative Fähigkeiten. Sie gehen aktiv auf potenzielle Netzwerkpartner zu und schaffen verbindliche Netzwerkstrukturen.
  • Personale Kompetenz: Jede/r Teilnehmende ist in der Lage ein eigenes Rollenprofil im Rahmen eines Dienstleistungs- und Netzwerkmanagements zu entwickeln und dies kritisch zu überprüfen. Herausforderungen und Schwierigkeiten nutzen einer Haltungsänderung.


Inhalte:
Theorie und Praxis einer Sozialraum- und Netzwerkanalyse, Grundlagenwissen über Sozialraumorientierung und Netzwerkarbeit, Ein- und Ausstiegsmethoden, Gruppenbildungsmethoden.
Literatur:
Vernetzt ist man weniger allein- zivilgesellschaftliches Engagement in Netzwerken.
Handreichung Quartierserntwicklung. Praktische Umsetzung sozialraumorientierter Ansätze in der Altenhilfe.

 

Modul 3 - Partizipation

Kennnummer: 3/8
Work Load: 47 h
Präsenzzeit: 32 h (4 Tage), Selbststudium: 15 h

Lehrformen:
Seminar, Vor- und Nachbereitung, Studienleistung

Handlungsziel:
Partizipation ist Grundlage für sozialräumliches Handeln im Welfare-Mix. Zentrale Methoden und die mit ihnen zusammenhängenden Kompetenzen sind verstanden und auf die eigene Praxis hin reflektiert. Die Voraussetzung partizipativen Handelns ist durch eine diskursiv angelegte Arbeitsweise im Seminar verinnerlicht.

Berufliche Handlungskompetenz

  • Fachkompetenz: Theoretische Grundlagen partizipativen Handelns sind erfahrbar und hinsichtlich ihrer jeweiligen Vor- und Nachteile verstanden. Ihre Umsetzung im eigenen Sozialraum ist kritisch geprüft.
  • Methodenkompetenz: Die Teilnehmenden sind in der Lage auf dem Hintergrund eines Methoden-Pools geeignete Methoden für ihre Praxis zu identifizieren und anzuwenden.
  • Soziale Kompetenz: Es entspricht dem Alltagshandeln der Teilnehmenden die Beteiligten in Willensbildungsprozesse zu integrieren sowie Interessenausgleiche zu initiieren.
  • Personale Kompetenz: Eigene, auch unbewusste machtvolle Handlungen sind kritisch geprüft, Alternativen werden ausprobiert, Fehler dienen der Veränderungskultur in der eigenen Organisation.


Inhalte:
Aktive Befragung, Open Space, Planning for Real, Best Practice u.v.m.
Literatur:
Praxis Bürgerbeteiligung. Ein Methodenhandbuch.

 

Modul 4 - Welfare Mix

Kennnummer:
4/8 Work Load: 60 h
Präsenzzeit: 32 h (4 Tage), Selbststudium: 28 h

Lehrformen:
Seminar, Vor- und Nachbereitung, Studienleistung

Handlungsziel:
Die komplexe Finanzierungsstruktur und die Herausforderungen einer kooperativen Grundhaltung sind für die Teilnehmenden Teil ihres Rollenprofils. Diese ist für die unterschiedlichen Stakeholder im Sozialraum erkennbar, akzeptiert und gelebte Praxis.

Berufliche Handlungskompetenz

  • Fachkompetenz: Das vier-Sektoren-Modell praktizierter Wohlfahrtsmix-Strukturen ist verstanden, Umsetzungsmöglichkeiten im eigenen Sozialraum sind identifiziert.
  • Methodenkompetenz: Mit Hilfe von Best-Practice-Modellen ist der/die Teilnehmer/in in der Lage eine Wirtschaftlichkeitsberechnung anhand entwickelter Parameter vorzunehmen. Bereits erlernte partizipative Methoden versetzen die Teilnehmenden in die Lage ein eigenes kooperatives Sozialmodell zu entwickeln. Die Teilnehmenden sind anhand eines theoretischen Steuerungsmodells für Hilfe-Mix-Strukturen in der Lage dieses auf die eigene Praxis anzuwenden.
  • Soziale Kompetenz: Teilnehmende mit Führungsverantwortung dienen nachgeordneten Mitarbeitenden als Modell kooperativen Handelns in der eigenen Organisation – Angehörige, Ehrenamtliche und andere Stakeholder im Sozialraum verstehen sich als selbstverständlichen Teil in der Versorgungslandschaft im Quartier.
  • Personale Kompetenz: Jede/r Teilnehmende nimmt die verschiedenen Perspektiven der Akteure im Sozialraum ein und trägt mit seinen Kompetenzen zu einer offenen Kultur innerhalb und außerhalb seiner Organisation bei.


Inhalte:
Theorie und Praxis von Wohlfahrts-Mix-Strukturen, Best-Practice-Modelle.
Literatur:
Literatur wird zu Beginn der Qualifizierung bekannt gegeben.

 

Modul 5 - Inklusion

Kennnummer:
5/8 Work Load: 32 h
Präsenzzeit: 32 h (4 Tage)

Lehrformen:
Seminar, Seminar Vor- und Nachbereitung, Studienleistung

Handlungsziel:
Nach dem Modul haben die Teilnehmenden einen Überblick über die gegenwärtige Diskussion um Inklusion gewonnen und Ansatzpunkte für ein eigenes lokales, inklusives Handeln gefunden. Hemmende und fördernde Bedingungen sind erkannt und ein eigener Ansatz zur Umsetzung
wurde entwickelt.

Berufliche Handlungskompetenz

  • Fachkompetenz: Theoretische und rechtliche Grundlagen der Inklusion sowie deren Umsetzung in der Praxis sind verstanden.
  • Methodenkompetenz: Die dargestellten Methoden wie die Verwendung der Einfachen Sprache und Barrierefreiheit sind verstanden und ausprobiert und mit den Anforderungen der eigenen Praxis verschränkt.
  • Soziale Kompetenz: Die Teilnehmenden erfahren sich selbst als Akteure der Inklusionsdebatte, üben den Perspektivwechsel und sind in der Lage mit den anderen Akteuren entsprechend zu kommunizieren und zu interagieren.
  • Personale Kompetenz: Jede/r Teilnehmende hat einen persönlichen Bezug zum Thema Inklusion entwickelt. Vielfalt wurde als gesellschaftliche Ressource erkannt und eine eigene Haltung gegenüber Inklusion wurde entwickelt bzw. verändert.


Inhalte:
UN Konvention als gesetzliche Grundlage, Barrierefreiheit.
Einfache Sprache, Kommunaler Index.

 

Modul 6 - Finale

Kennnummer:
6/8 Work Load: 13 h
Präsenzzeit: 8 h (1 Tag), Selbststudium: 5 h

Lehrformen:
Seminar, Vor- und Nachbereitung, Studienleistung

Handlungsziel:
Die Teilnehmenden können im beruflichen Handlungsfeld als Dienstleistungs- und Netzwerkmanager/innen agieren, indem sie bezogen auf die handlungsleitenden Prinzipien Sozialraumorientierung, Partizipation, Welfare-Mix und Inklusion in ihrer Einrichtung oder Organisation quartiersnahe
Versorgung gestalten.

Berufliche Handlungskompetenz

  • Fachkompetenz: Die vier Handlungsprinzipien als theoretische Grundlage und deren Methoden sowie deren Umsetzung in der Praxis sind verstanden und geübt.
  • Methodenkompetenz: Die Teilnehmenden verwenden Moderationsmethoden und erproben verschiedene Formen der Präsentation bzw. Medien zur Darstellung der Praxisergebnisse.
  • Soziale Kompetenz: Die Teilnehmenden sind in der Lage zielgruppen- und situationsbezogen angemessene Formen der Kommunikation umzusetzen.
  • Personale Kompetenz: Jede/r Teilnehmende reflektiert den eigenen Qualifikationsverlauf und ist in der Lage eine kritisch-affirmative Grundhaltung einzunehmen. Die Teilnehmenden sind motiviert, dass neu erworbene Wissen in der eigenen Praxis anzuwenden und im Rahmen der kollegialen Beratung zu reflektieren.


Inhalte:
Evaluation der Qualifikation und Reflektion des persönlichen Lerngewinns, Präsentation von Arbeitsergebnissen und Perspektiven zur Weiterentwicklung, Vergabe des Teilnahmezertifikates.
Literatur:
Kommunaler Index für Inklusion. Arbeitsbuch.

 

Modul 7 - Praxis

Kennnummer:
7/8 Work Load: 70 h
Präsenzzeit: 30 h (5 Tage), Selbststudium: 40 h

Lehrformen:
Seminar, Vor- und Nachbereitung, Studienleistung

Handlungsziel:
Studienleistungen dienen der Umsetzung des Handlungswissens aus den Seminaren. Eine erhöhte Fehlertoleranz und die Lust am Experiment zeigen sich in neuen kleinen und größeren Projekten innerhalb der eigenen Organisation.
Belegbare Aktivitäten, die sich an den Lerninhalten der Module orientieren sind in der kollegialen Beratungsgruppe reflektiert.

Berufliche Handlungskompetenz

  • Fachkompetenz: Theoretische Grundlagen und Methoden sowie deren Umsetzung in der Praxis sind verstanden.
  • Methodenkompetenz: Die Methode der Kollegialen Beratung ist selbstständig, selbstorganisiert und eigenverantwortlich umgesetzt.
  • Soziale Kompetenz: Durch die Lernangebote und deren Transfer wird die Praxis nachhaltig verbessert und konstruktive Kritik kann formuliert werden.
  • Personale Kompetenz: Die Teilnehmenden sind in der Lage sich im Rahmen kollegialer Beratung mit Kritik und Lösungsvorschlägen aktiv auseinander zu setzen und diese in neue Strategien umzusetzen.


Inhalte:
Theorie und Praxis kollegialer Beratung
Literatur:
Weitere Literatur wird zu Beginn der Qualifizierung bekannt gegeben.

 

Modul 8 - Projekt

Kennnummer:
8/8 Work Load: 303 h
Präsenzzeit: 0 h, Selbststudium: 303 h

Lehrformen:
Projekt, Seminar, Vor- und Nachbereitung, Studienleistung

Handlungsziel:
Qualifikationsbegleitend führen die Teilnehmenden ein eigenes Praxisprojekt Vorort durch. Neben der Umsetzung des gelernten Handlungswissens wird das Projektmanagement eingeübt und mit dem gelernten Wissen in der eigenen Praxis verschränkt und evaluiert. Nach Abschluss der Qualifikation ist das Wissen praxisrelevant in der eigenen Organisation nachhaltig transferiert und dient der Organisationsentwicklung sowie der Personalentwicklung.

Berufliche Handlungskompetenz

  • Fachkompetenz: Theoretische Grundlagen und Methoden der Konzeptentwicklung und des Projektmanagements sowie deren Umsetzung in der Praxis sind verstanden.
  • Methodenkompetenz: Die dargestellten Methoden sind verstanden und zielorientiert im eigenen Projekt umgesetzt und sind mit den Anforderungen der eigenen Praxis verschränkt.
  • Soziale Kompetenz: Verschiedene Formen der Zusammenarbeit werden von den Teilnehmenden in verschiedenen selbst gesteuerten Projektphasen geübt.
  • Personale Kompetenz: Jede/r Teilnehmende ist in der Lage sich auf neue Erfahrungen einzulassen, eigene Grenzen zu erkennen und mit Herausforderungen umzugehen.


Inhalte:
Theorie und Praxis der Konzeptentwicklung und des Projektmanagements.
Literatur:
Werkzeugkiste Projektmanagement. Gemeinnützige Projekte erfolgreich planen und umsetzen.

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